Usability-Tipps - Kapitel "Barrierefreiheit"

Wozu überhaupt an Barrierefreiheit denken?

Keine der in den anderen Abschnitten beschriebenen Maßnahmen behandeln individuelle Eigenheiten eines Benutzers oder besondere Rahmenbedingungen, sondern haben den berühmten „Durchschnittsuser“ im Visier. Die angesprochenen (wenigen) Konzessionsentscheidungen an ältere oder mit dem Computerumgang nicht besonders vertrauten Anwender sind kaum der Rede wert, kommen aber zumindest auch Benutzern mit ausgeprägten Sehschwächen entgegen, wenn es um kontrastreiche Darstellung, gut lesbare Schriftarten und andere Dinge geht. Und auch das eine oder andere, was man vielleicht für Suchmaschinen tut, hilft auch dem barrierefreien Zugang zu den Informationen Ihrer Site. Dennoch gibt es nur sehr wenige Seiten im Web, die wirklich alle Anforderungen der Barrierefreiheit für Internetseiten erfüllen, so dass Begriffe wie „Zugänglichkeit“ oder „barrierearme Gestaltung“ recht oft im Zusammenhang mit diesem Thema fallen. Und es sollte zumindest erstrebenswert sein, sich und sein Angebot im Internet so barrierearm wie möglich zu präsentieren. Warum?

Maßnahmen zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit dürfen nicht vergessen, dass nicht alle Benutzer die Informationen genau so wahrnehmen wie der Autor oder gar nicht in einem üblichen Browser betrachten können, sondern andere Ausgabegeräte verwenden (müssen). Um also möglicht viele potentielle Nutzer (und die fleißigen Datensammelprogrammen der Suchmaschinen) trotz körperlicher Einschränkungen oder der freiwilligen bzw. erzwungenen Verwendung alternativer Geräte, die sich statt dem üblichen Browser mit Ihrem Server unterhalten, erreichen zu können, sollten Sie sich mit einigen Faktoren auseinandersetzen, die die Zugänglichkeit Ihres Angebots entscheidend beeinflussen. Die Beiträge in dieser Sammlung von Tipps aus unterschiedlichen Bereichen können das jeweilige Thema allesamt nur sehr oberflächlich ansprechen und die im Rahmen von usability-tipps.de gegebenen Hinweise sind auch sicherlich nicht vollständig, denn die Anforderungen und Bedingungen unterschiedlicher Priorität zur Herstellung von Barrierefreiheit gemäß BITV als Ergänzung des BGG sind weitaus umfangreicher – wenn Sie also eine Zertifizierung anstreben, brauchen Sie mehr als nur en paar gute Ratschläge.