Usability-Tipps - Kapitel "Inhaltspräsentation"

Inhalt auf Webseiten benutzerfreundlich aufteilen

Je mehr Inhalte eine Webseite, eine ganze Site, ein Buch oder eine Broschüre enthält, desto mehr werden die Informationen in Einheiten gegliedert: Kapitel, Unterkapitel, Abschnitte etc. Dies dient nicht nur der „portionsweisen“ Präsentation von Inhalten, sondern auch der Übersicht. Wenn die Navigation einer Website gut aufgebaut ist, übernimmt Sie genau diese Aufgabe und gliedert die Inhalte in thematisch zusammenhängende Einheiten. Anders als in einem Buch ist aber auch dem Inhalt einer solchen Einheit die Aufmerksamkeit eines Lesers nicht gewiss. Außerdem sind die Regeln zur Bindung eines Lesers im Web, genau wie die Wirkung der Textpräsentation, im Browser und auf dem Monitor anders als in einem gedruckten Exemplar des gleichen Inhalts. Daher müssen die bekannten Mittel zur Aufteilung und Gliederung von Texten im „Miniuniversum“ des Hauptinhalts einer einzelnen Seite ebenso angewendet werden, um benutzerfreundlich zu portionieren, wenn mehr als nur ein oder zwei Sätze geschrieben – und gelsen – werden sollen.

Denn ein guter Teil eines Webangebots besteht zumeist aus Text. Und für Text gibt es zum Glück die oben genannte „gelernte“ Art und Weise der Gliederung:

  • Kapitel, bestehend aus einzelnen Abschnitten nebst
  • Überschriften und
  • Unterüberschriften; getrennt durch
  • Absätze und je nach Art des Inhalts in unterschiedlichen Formatierungen.

Generell ist es also immer eine gute Idee, Text im Web in ähnlicher Form zu präsentieren. Suchmaschinen (nebenbei bemerkt) lieben es, wenn Überschriften nicht nur für den Betrachter durch entsprechende Formatierung als solche erkennbar sind, sondern auch im Quelltext durch Verwendung der dazu gedachten Textauszeichnungen in HTML. Für den Betrachter hingegen ist es egal, ob zur Herstellung der Unterschiede semantisch „saubere“ Mittel oder einfach nur die Zuweisungen anderer Formate für einzelne Zellen oder Textabschnitte verwendet werden.

Aber anders als in einem Buch ist es im Web üblich, einige zusätzliche Anpassungen an Text vorzunehmen, dessen Entwurf und Layout eher nicht an den Anforderungen einer Website orientiert sind. Dies ist erforderlich, weil die Bereitschaft, seine Aufmerksamkeit ungeteilt und über einen längeren Zeitraum den präsentierten Inhalten eines einzelnen Anbieters zu widmen, im Web ungleich geringer ist als bei der Lektüre eines Buchs, eines Magazins oder einer Werbebroschüre.

Dazu gehört, dass es Querlesern beim Überfliegen der Inhalte möglichst leicht gemacht werden sollte, sich einen Überblick über den Inhalt zu verschaffen und zeitgleich Orientierungspunkte zu finden. Denn wenn beim Scanvorgang (siehe auch „Wem dient Benutzerfreundlichkeit„) des Inhalts, der erst nach der eher unbewussten Aufnahme der generellen (Qualitäts-) Merkmale folgt, eingehender zu lesende Abschnitte entdeckt werden, so ist es enorm wichtig, dass es einfach wiederzufindende „Anker“ gibt, die die entsprechenden Abschnitte des Inhalts markieren.

Weitere Mittel zur Gliederung der Seite

Diesen Überblick erleichtern Sie bei textlastigen Inhalten z. B. dadurch, dass wichtige Passagen durch Fettschrift, kursive Darstellung oder farbige Akzente hervorgehoben werden, so dass sich beim Querlesen aus einem Abschnitt mehr oder weniger eine einsätzige oder stichpunktartige Zusammenfassung ergibt, die bei der Suche der gewünschten Information hilft.

Damit bei mehr als einem oder zwei Absätzen die Orientierung nicht verloren geht, verwenden Sie Überschriften, dezente (aber möglichst aussagekräftige und passende!) Illustrationen oder Trennlinien. Ebenso möglich ist die Gruppierung der Inhalte in Form von „Modulen“ mit einem entsprechenden Rahmen. Als „natürliche“ Unterbrechung eines ansonsten schnell ermüdenden Textflusses dienen auch gern Aufzählungen und farbig unterlegte Zitate oder Zusammenfassungen der vorherigen Textpassage. Die Aufzählung hat dabei den Vorteil, dass hier die Anhäufung wichtiger Begriffe, die zur Einschätzung des Inhalts der Textpassage dienen, so zu sagen gleich „eingebaut“ ist.