Usability-Tipps - Kapitel "Conversions erzielen-Werkzeuge"

Eyetracking-Simulation II

Dieser vergleichsweise kurze Beitrag hat nur zwei Aufgaben: Erstens soll er allen Lesern ein erfolgreiches neues Jahr wünschen und zweitens dient er als Update zum letzten Beitrag zum Thema „Eyetracking ohne Betrachter„. Wer sich mit dem Thema auseinandersetzen will (oder muss) und daher die verschiedenen Dienste selbst anhand eigener Webseiten ausprobiert, sollte neben den bereits vorgestellten Kandidaten auch den Visual Attention Service von 3M in seine Liste aufnehmen.

VAS Heatmap

Heapmap von 3M VAS

(Klick zum Vergrößern)

Der sich derzeit in einer offenen Betaphase befindliche Service dient zwar nur „nebenbei“ auch als Werkzeug für Webdesigner und ist in der derzeitigen Fassung auch noch recht weit von einem leicht zu bedienenden Webservice entfernt, dennoch sind die Ergebnisse offenkundig nicht sehr weit von realen Eyetracking-Ergebnissen entfernt (mit den im letzten Artikel bereits beschriebenen und nicht unwesentlichen Einschränkungen). Der 3M VAS als Gesamtpaket soll nicht nur dazu dienen, Webseiten zu optimieren, sondern zielt viel allgemeiner auf die Aufmerksamkeitsverteilung (und Reihenfolge) für Bilder aller Art – z. B. Printwerbung, Plakate etc. – und auch Videos ab.

VAS Regions

Regions + Reihenfolge lt. VAS

(Klick zum Vergrößern)

Im Test steht freilich „nur“ die Analyse statischer Abbildungen zur Verfügung. Auch ist die derzeit erlaubte Dateigröße deutlich beschränkt und der Service „hakt“ an einigen Stellen noch, so dass ggf. mehrere Anläufe erforderlich sind, bis die gewünschen Ergebnisse vorliegen… für die Beispielwebsite, die auch in den anderen Diensten unter die Lupe genommen wurde, und andere Testkandidaten sind die Ergebnisse aber durchaus brauchbar und lassen hoffen, dass der Service nach Fertigstellung nicht nur mehr Stabilität, sinnvolle Funktionserweiterungen und Flexibilität bei den Eingabeformaten liefern wird, sondern auch das Versprechen einlöst, kosteneffektiv zu bleiben (nicht nur im Vergleich zum realen Eyetracking, sondern auch zum Wettbewerb im Bereich der Simulation).

Da die Benutzung derzeit noch kostenfrei ist und Feedback und sinnvolle Verbesserungsvorschläge zum UI des Dienstes mitunter recht schnell umgesetzt werden, besteht eigentlich kein Grund, diesen Service nicht in Betracht zu ziehen. Die größte Einschränkung ist derzeit die Tatsache, dass die Ergebnisse nur in sehr geringer Auflösung vorliegen und nur per Copy/Paste aus dem Browser geholt werden können. Nicht nur in dieser Hinsicht, aber eben auch in Bezug auf die Präsentationsfähigkeit der Ergebnisse kommt derzeit kein Dienst an EyeQuant heran. Oder doch?