Usability-Tipps - Kapitel "Conversions erzielen"

Zusatzkosten, Versand- und Zahlungsarten

Die Adresseingabe und alle anderen Schritte des Prozesses sind aufgeräumt, übersichtlich und anwenderfreundlich nach bereits bekannten Regeln zu gestalten – das ist kein Geheimnis (mehr). Aber auch bei den Zusatzkosten können Sie User vergraulen, im Trüben fischen lassen oder durch das Fehlen von Angaben, die ganz plötzlich und gegen Ende erst auftauchen, nachhaltig verschrecken.

Bei den Versandkonditionen und anderen Faktoren, die die Gesamtsumme beeinflussen, sollten Sie daher im der Anzeige des Warenkorbs unbedingt darauf achten, dass eine Betragsveränderung der Bestellung als Konsequenz einer Auswahl der gewünschten Versandart direkt nachvollziehbar wird und nicht übersehen werden kann, denn sonst verlieren Sie die Besucher im letzten Schritt, weil er nicht gemerkt hat, wann sich was genau geändert hat und daher auch keine Motivation verspürt, die Schritte noch mal zu wiederholen. Das klingt nach Frustration und ist daher als Feind der Nutzerfreundlichkeit unbedingt zu vermeiden.

Bei den Zahlungsarten, die auch Auswirkungen dieser Art haben können, kommt noch hinzu, dass spätestens hier nochmals alles aufgefahren werden muss, was an Vertrauensförderung möglich ist. SSL-Verschlüsselung, Prüf-Zertifikate… einfach alles, was möglicherweise immer noch existierende Bedenken bei Seite räumen kann. Denn jetzt geht es an das Geld es Besuchers und bis hier war alles nur Trockenschwimmen. Wenn Sie die Eingabe der Zahlungsinformationen überstanden haben, können Sie anschließend eigentlich nur noch mit einem Serverausfall oder ähnlichen Unglücken verhindern, dass es zur Conversion kommt. Ja, richtig gedacht: Per Rechnung kann hier vieles einfacher machen, wenn Sie sich das – bzw. die resultierende Rücksende- und Stornoquote – erlauben können.

Als Tipp an absichtlich gewählter Stelle: Wenn Sie einen Mindestbestellwert haben und diesen erst gegen Ende des Verkaufstrichters ins Spiel bringen, wundern Sie sich bitte nicht, warum ausgerechnet hier so viele aussteigen, bevor der Abschluss erfolgt. Mindestbestellwerte sind Hürden; genau wie zu hohe Versandkosten. Hürden, die beim Wettbewerber und oder den Ladengeschäften nicht bestehen. Wenn es also ein Mindestbestellwert sein muss, weisen Sie bei Unterschreitung schon vor der Adresseingabe darauf hin und lassen Sie weitere Artikel auswählen oder den zugehörigen Zuschlag hier akzeptieren und vertrauen Sie nicht darauf, dass der Nutzer nur, weil er schon ein paar Felder ausgefüllt hat, die Mehrkosten schluckt und fortfährt. Einzelne tun dies, der Großteil findet das aber ganz und gar nicht benutzerfreundlich und steigt ohne Bedenken hier aus um spätestens mit dem übernächsten Klick bei Ihrem Mitbewerber zu sein.Es sei denn, Sie haben das Monopol in Ihrem Bereich. Haben Sie?