Usability-Tipps - Kapitel "Conversions erzielen"

Werbung vs. Conversion

Sollten Sie Ihr Webangebot zum Teil durch Werbung finanzieren, die über Affiliate-Programme auf Ihren Seiten eingeblendet wird, müssen Sie sehr genau wählen, wo und wie diese Werbung angebracht werden soll.

Gern verlieren ansonsten gut aufgebaute eCommerce-Seiten auch Besucher direkt auf der Startseite, weil hier aufdringliche – oder interessante – Werbung eines wissentlich ausgewählten Partners oder mehr oder weniger „zufälligen“ Nutzers des implementierten Werbeprogramms eingeblendet wird. Ist die Generierung von Klicks auf solche Banner der eigentliche Zweck Ihrer Site, ist das auch nicht tragisch. Haben Sie aber gerade zum Preis von fünf Cent einen potentiellen Kunden verloren, der in seiner Lebensdauer als treuer Kunde Ihres Shops für mehrere Hundert Euro eingekauft hätte, ist das weniger erbaulich…

Und auch im Verkaufsprozess oder dem Studium von Leistungsbeschreibungen in der Entscheidungsphase, ob Sie der richtige Anbieter sind, können Werbebanner und Fremdangebote weitaus mehr kosten als sie einbringen und die Conversionrate drastisch beeinflussen. Legen Sie die Werbung also entweder an Stellen, die als „Ausgangsseite“ aus Ihrem Webangebot dienen (Bestätigungsseite nach Bestellabschluss, Danke-Seite nach Kontaktanfrage, Ende des Downloads…) oder bringen Sie sie wenigstens nicht in unmittelbarer Nähe von gewünschten Aktionen wie „in den Warenkorb“ & Co. an.

Auch Banner bzw. gewollte Störer für eigene Angebote können den gleichen Effekt erzielen und daher in direkter Konkurrenz zu Ihrem eigentlichen Hauptziel stehen. Bedenken Sie also auch, wo Sie den leuchtenden Hinweis, dass das Produkt xyz nun zum Sonderpreis erhältlich ist, anbringen. Vielleicht nicht unbedingt auf einer Seite, auf der der Kunde seine Adresse zum Kauf der gerade ausgewählten weitaus teureren Alternative eingibt, denn das kann zu nichts führen, was Sie sich als gesund denkender Unternehmer wünschen sollten.

Denkanstoß zu AdSense / AdWords

Als Publisher des vielverwendeten AdSense-Werbenetzwerk von Google sollten Sie Ihre Einnahmen mit kritischen Augen sehen, wenn Sie Werbung auf für Ihr Geschäft themenrelevanten Seiten schalten lassen, denn ohne entsprechende Ausnahmen in der Konfiguration bei Google verlieren Sie hier potentielle Kunden an den direkten und Ihnen bekannten Mitbewerber, der ebenfalls Google nutzt… als AdWords-Kunde, der Anzeigen auf Ihrer Seite schaltet.

Wenn Sie also AdSense nutzen und ein weiteres (primäres) Ziel mit Ihrer Site verfolgen, schließen Sie Anzeigen von Mitbewerbern aus und / oder implementieren Sie die Anzeigen nur in weniger populären Randbereichen oder innerhalb anderer Themen, so dass auch nur Anzeigen erscheinen, die nichts mit Ihrem Geschäft zu tun haben. Behalten Sie so oder so das Benutzerverhalten auf den entsprechenden Seiten mit Google Analytics oder dem Trackingsystem Ihrer Wahl im Auge und deaktivieren Sie Werbeblöcke lieber im Zweifelsfall und messen Sie, ob Ihre eigene (verbesserte) Conversionrate nicht mehr bringt, als die Klicks im Google-Werbenetzwerk…