Usability-Tipps - Kapitel "Conversions erzielen"
Detailseiten im Shop
Zusätzlich zu allen anderen Anforderungen an eine übersichtliche und nutzerfreundliche Seite lauern auf einer Produktinformationsseite eines Shops weitere Gefahren für die Anwenderfreundlichkeit, die auch Auswirklungen auf die Conversion-Wahrscheinlichkeit haben.
Generell ist hier Transparenz besonders groß zu schreiben: Hilfestellungen, weiterführende Informationen, möglichst viele Details und gut sichtbare Schaltflächen und Handlungsaufforderungen zum Kauf müssen genau so auf die Seite wie der Preis bzw. die Preise und dazu gut auffindbar verlinkte oder direkt angebrachte Angaben zu Versandkosten. Denn diese zu verstecken ist nicht nur verboten, es bringt auch nichts und sorgt spätestens am Ende des Verkaufsprozesses, wo Sie Farbe zu den Gesamtkosten bekennen müssen, für Abbrüche, wenn Versandkosten „unerwartet“ und in nicht nachvollziehbarer Höhe hinzukommen.
Welcher Natur hingegen die klare Handlungsaufforderung zur Ablage im Warenkorb ausfällt, ist hauptsächlich für die Conversions wichtig, nicht aber für die Usability einer Website. Außer natürlich, der Verweis ist so unauffällig oder gar erst nach umfangreichem Scrollen ganz unten unter dem kompletten Datenblatt des Artikels zu finden, denn dann ist von Benutzerfreundlichkeit nicht mehr viel zu merken. Ob also…
- In den Warenkorb
- Bestellen
- Kaufen
- Jetzt Kaufen
- …
…oder etwas ganz anderes auf Ihren Schaltern steht, ist für den Besucher weitaus weniger wichtig, wie möglicherweise für den Erfolg Ihres Shops… Das Ausprobieren mehrerer Varianten über eine angemessen lange Zeit zum Vergleich der resultierenden Verkäufe schafft Sicherheit. Generell ist die Reihenfolge der Vorschläge in der obigen Liste aber nicht nur willkürlich. Es gibt laufend neue Untersuchungen, was in welchem Shop und bei welcher Zuelgruppe wirklich am besten funktioniert. Der Kandidat „In den Warenkorb“ ist aber nicht nur oft der Sieger, sondern etabliert sich so langsam zum Standard, so dass bei erprobteren Usern inzwischen mehr oder weniger erwartet wird, dass Sie diese Bezeichnung verwenden…
Vergleichbarkeit und Übersicht
Den Spagat, möglichst viele Angaben zu einem Artikel zu machen und dennoch einen Vergleich einzelner Artikel / Alternativen zu begünstigen, erreichen Sie oft mit einer Mischung aus „Fließtext“ und Tabellen. Eigenschaften der Produkte,die zum Vergleich anregen (Farben, Größen, Speichervolumen, Lebensdauer…) bringen Sie also entweder in einer übersichtlichen Liste oder einer Tabelle unter.
Eine weitere Produktbeschreibung in Textform liefert nicht nur Futter für Suchmaschinen, sondern auch hilfreiche Informationen für den potentiellen Käufer. Denken Sie nur daran, den Preis und den Bestellknopf nicht im Text untergehen zu lassen.
Bei umfangreicheren Beschreibungen ist es daher üblich, den Bestellbutton und den Preis mehrfach zu wiederholen, z., B. über und unter den Produktinformationen.
Multimedia… jetzt aber?
Endlich mal eine Stelle, an der Sie mit mehr als einem Bild (als platzsparende Miniaturauswahl) und / oder Videos zu den Produkten fast nichts falsch machen können. Solange man nicht ohne Text und nur mit Bildern dasteht oder die Videos auf einer Plattform wie youtube.de gezeigt werden, die geradezu zum Vergessen des zuvor besuchten Shops gebaut wurden (sondern direkt auf der eigenen Seite), darf es hier ausnahmsweise mal etwas mehr sein. Denn jede Methode, den realen Einkauf in einem Ladengeschäft zu ersetzen, ist im Web erlaubt. Nutzen Sie dieses Mittel aber bitte nur für Artikel, bei denen es erforderlich ist. Ein Video zur Verwendung eines Kugelschreibers wird Ihnen wahrscheinlich keine neuen Kunden bringen. Wenn Sie aber ein ferngesteuertes Flugzeug loswerden wollen, dann darf es auch mal im Flug gezeigt werden.