Usability-Tipps - Kapitel "Conversions erzielen"

Besonderheiten der „Shopnavigation“

Auch in einem Shop haben Sie prinzipiell die gleichen Navigationselemente und -möglichkeiten wie auf einer „normalen“ Website. Aber die Haupptnavigation allein bringt den Besucher nur selten zum gewünschten Artikel in der richtigen Größe, Farbe, Preisklasse…. Daher sind in einem Shop vor allem eine gute Suchfunktion und die Verlinkbarkeit einzelner Produktangebote von eigenen und vor allem fremden Seiten aus sehr wichtig.

Suche nach Artikeln

Dieser kurze Abschnitt dient hauptsächlich als Platzhalter für all das, was allgemein zu einer guten Suchfunktion gehört. Denken Sie an den Besucher, der bereits eine genaue Produktbezeichnung oder eben nur einen (Kategorie-) Oberbegriff bei einer Preissuchmaschine eingegeben hat und als Empfehlung in Ihrem Shop gelandet ist. Bietet der Shop keine Möglichkeit einer direkten Verlinkung einer Artikeldetailseite (davon gibt es mehr, als Sie ahnen), landet der arme User zwangsweise auf der Startseite und muss suchen. Findet man den Artikel nun entweder nur nach der Artikelbezeichnung oder der genauen Kategoriebezeichnung, geht hier bereits ein Teil frustrierter Besucher verloren. Der Nutzen einer guten Suche ist daher nicht zu unterschätzen (es passiert aber dennoch ständig).

Deeplinks, Empfehlungen, Merklisten

Der Direktaufruf zu einem Artikel, der so genannte „Deeplink“, ist demnach nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für Besucher wichtig. Die Anbringung der Keywords zu einer Produktbeschreibung in einem solchen Deeplink ist zwar für den Besucher nicht so wichtig, aber ohne eine solche Funktion können Sie weder von statischen Seiten Ihres „übrigen Webauftritts“, der in der Praxis allzu oft getrennt vom Shop existiert, direkt auf einen Artikel im Shop verlinken, noch können dies andere in Blogs, Foren oder sonstige Quellen für Sie erledigen, wo vielleicht genau nach dem gesucht wurde, was Sie anbieten. Und weil dies schon unwahrscheinlich genug ist, sollten Sie wenigstens dafür sorgen, dass es leicht ist, einen Artikel in Form einer Detailseite per Link in einer Mail (möglichst über ein kleines – möglicherweise per Klick nachgeladenes – Formular auf der Seite) weiterzuempfehlen („Tell-A-Friend“-Funktion) und ein persönliches Lesezeichen – oder neudeutsch „Bookmark“ – im Browser und / oder den etablierten Bookmarksystemen im Web zu erzeugen.

Dazu müssen aber Deeplinks funktionieren und auch nach Ablauf einer ggf. darin enthaltenen Session-ID wenigstens noch zum richtigen Artikel führen. Und auch, wenn es dem Wunsch nach einem möglichst zügigen Kaufabschluss entgegen wirken mag: erlauben Sie das Führen einer persönlichen Wunsch- oder Merkliste für alle, die im Kaufprozess aussteigen wollen, aber eine Absicht zur Rückkehr haben, denn Gründe gibt es viele und es ist nicht nur freundlich, sondern auch umsatzförderlich, wenn die einmal schon ausgesuchten Artikel wenigstens (leicht!) zwischengespeichert werden können. Ein Cookie ist dabei nur die zweitbeste Idee, denn viele Kunden werden u. U. von einem anderen Rechner aus wiederkommen und haben vielleicht nur deshalb den Kaufprozess unterbrochen, um genau das zu tun. Deshalb verwenden auch viele Shops eine Mischlösung, die zwar Cookies erkennt, wenn diese vorhanden sind, aber auch immer eine „Ummeldung“ mit anderen Benutzerfaten ermöglicht. Also ja: Personalisierung, wenn gewünscht. Dass ein Shop auch ohne Erzeugung von Anmeldedaten funktionieren sollte, steht auf einem ganz anderen Blatt (ist aber dennoch wahr. Echt!).